Die Dating-Masche „Sneating“ wird überwiegend von Frauen praktiziert. Weibliche Singles machen sich dabei alte Geschlechterklischees zunutze. Sie lassen sich auf Dates mit interessierten Männern ein, um kostenlos an ein Mehrgänge-Menü in eleganten Restaurants zu kommen.
Ausgehen, Spaß haben, lecker essen und nebenbei das eigene Netzwerk erweitern. Kostenlos. Dahinter steckt Kalkül: Auch heute übernehmen viele Männer bei einem Date ganz selbstverständlich das Begleichen der Rechnung. Erst recht, wenn die Frau attraktiv ist und die Hoffnung auf „mehr“ weckt.
Ablauf beim Sneating
Ein weiblicher Single lernt beim Online-Dating Männer kennen. Geflirtet wird bevorzugt mit Männern, die sich als galant und „altmodisch“ zu erkennen geben. Bei der Einladung zu einem Date sagt die Schnorrerin gerne zu. Das erste Treffen findet in einem Restaurant statt. Beim (oft kostspieligen) Mehrgänge-Menü bestellt sie Vorspeise, Hauptgericht, Dessert und diverse Getränke, ohne auf die Preise zu achten.
Wenn das Personal die Rechnung bringt, zeigen „Sneater“ unterschiedliche Verhaltensweisen:
- Manche verhalten sich ruhig und unauffällig. Sie warten einfach ab, bis der Mann gezahlt hat.
- Andere bieten an, die Hälfte der Rechnung zu übernehmen. Schlägt der Mann daraufhin vor alles zu bezahlen, lassen sie sich schnell überreden.
- Wieder andere nutzen die Zeit, um vor Verlassen des Lokals schnell noch einmal auf Toilette zu gehen. In der Zwischenzeit begleicht der Mann die Rechnung.
In der Regel kommt es nicht zu einem zweiten Treffen. Sneater haben an ihrem Dating-Partner ohnehin kein echtes Interesse. Es geht ihnen ausschließlich darum, eine kostenlose Mahlzeit abzustauben. Nach dem Date senden sie eine SMS oder schicken eine Nachricht via WhatsApp. Sie bedanken sich für den schönen Abend und erklären, dass bei ihnen leider die Schmetterlinge im Bauch fehlen.
Herkunft des Begriffs
Der Begriff „Sneating“ setzt sich aus den beiden englischen Wörtern „sneaky“ (Deutsch: „hinterlistig“) und „eating“ (Deutsch: „essen“) zusammen. Frei übersetzt bedeutet das so viel wie „sich ein Essen ergaunern“ oder „hinterlistig essen“. Frauen, die Sneating einsetzen, täuschen ihr Interesse an ihrem Dating-Partner vor, um kostenfrei zu einem mehrgängigen Dinner zu kommen. Sie nutzen die Männer, mit denen sie sich treffen, finanziell aus.
Gründe für Sneating
Hinter Sneating steht der Versuch, Geld zu sparen. Einer Studentin gelang es, sich beim Dating in sechs Monaten 40 kostenfreie Mahlzeiten zu sichern. [1]
Sneating erkennen
- Die Dating-Partnerin besteht darauf, dass erste Date in ein Restaurant zu verlegen. Günstige Aktivitäten wie den Besuch eines Cafés, ein Picknick oder einen Spaziergang lehnt sie ab.
- Im Restaurant wählt sie teure Speisen und Getränke aus. Dabei fragt sie vorher nicht, ob das in Ordnung ist.
- Sie wirkt wenig interessiert an ihrem Dating-Partner und stellt kaum Fragen.
- Möglicherweise hat sie sich wenig Mühe mit ihrem Outfit gegeben.
- Blickkontakt, Wärme und Nähe oder andere Flirtsignale fehlen.
Sneating verhindern
Um sich gegen Sneating abzusichern, gibt es folgende Möglichkeiten:
- Im Vorfeld ansprechen, dass die Rechnung beim Restaurantbesuch geteilt wird. Das klingt zwar unromantisch, aber es schützt vor einer bösen Überraschung. Gleichzeitig trägt es der Gleichberechtigung Rechnung: Der Mann signalisiert mit geteilten Kosten, dass er sie als Partnerin auf Augenhöhe wahrnimmt.
- Statt ins Restaurant zu gehen, lieber ein Café oder eine Eisdiele besuchen. Bei einem Kaffee, Cappuccino oder einem Becher Eis bleiben die Kosten im Rahmen. Dafür lohnt sich Sneating nicht.
- Vor dem Treffen erwähnen, dass man nur ein kleines Budget hat.
Geschichte
Die meisten Männer übernehmen bei einem Date wie selbstverständlich die Rechnung. Diese alte Tradition setzt sich auch heute noch fort. Neu ist, dass Frauen dies gezielt ausnutzen, um sich kostenfreie Mahlzeiten zu sichern. Bereits seit 2011 steht „sneating“ als Dating Trend im Urban Dictionary. [2]
Kritik am Sneating
Sneating polarisiert: Manche finden es normal, dass der Mann die Rechnung bezahlt. Dass er die Frau möglicherweise nicht wiedersehen wird, weiß er schließlich vorher. Nur weil er das Essen bezahlt, heißt das nicht, dass es zu einem weiteren Treffen, Sex oder einer Beziehung kommt. Andere betrachten Sneating als Masche, mit der Männer systematisch betrogen werden. [3]
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[1] https://www.whimn.com.au/love/dating/why-i-have-no-regrets-about-sneating-on-tinder/news-story/cd4f807f76c85e1dfd7e42c13ddcdcb9
[2] https://www.urbandictionary.com/define.php?term=sneaking
[3] https://www.refinery29.com/de-de/sneating-date-kostenlos-essen